Am dunkelsten ist die Nacht vor der Dämmerung – im März 2025 können die Unternehmen nur hoffen, dass sich diese Weisheit auch auf die Wirtschaft anwenden lässt. Die Wirtschaftsleistung sank im Schlussquartal 2024 um weitere 0,2 Prozent, seit Ende 2022 gab es in keinem Quartal mehr Wachstum. Die Produktion bleibt im Keller, die Auftragsbücher sind ausgedünnt. Immer mehr Unternehmen geben auf oder müssen Insolvenz anmelden. In der angespannten Lage werden auch die Banken vorsichtiger. Noch nie war die Kreditvergabe an KMU restriktiver. Angesichts der ungünstigen Standortbedingungen verliert die Industrie im internationalen Wettbewerb drastisch an Wettbewerbsfähigkeit. Angesichts der leicht steigenden Inflation kann kaum mit weiteren Zinssenkungen der EZB gerechnet werden und die Zolldrohungen der USA dämpfen die Hoffnung auf Belebung der Exporte. Einen starken Konjunkturimpuls dürften allerdings die von den möglichen Koalitionspartnern angekündigten Finanzpakete bringen, sofern sie zustande kommen. Unsicher wäre allerdings, wie schnell diese Impulse wirksam werden. Nach der Wahl braucht die Wirtschaft jedenfalls schnell die wirtschaftspolitische Wende. Neben den angekündigten Investitionen sind mutige Strukturreformen, eine Senkung der Energiekosten und entschlossenes Handeln in der Außenwirtschaftspolitik notwendig.

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